Sonntag, 17. Juni 2007

Freundschaft

Friedrich von Schiller

Die Bürgschaft

Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
Damon, den Dolch im Gewande:
Ihn schlugen die Häscher in Bande,
"Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!"
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
"Die Stadt vom Tyrannen befreien!"
"Das sollst du am Kreuze bereuen."

"Ich bin", spricht jener, "zu sterben bereit
Und bitte nicht um mein Leben:
Doch willst du Gnade mir geben,
Ich flehe dich um drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
Ich lasse den Freund dir als Bürgen,
Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen."

Da lächelt der König mit arger List
Und spricht nach kurzem Bedenken:
"Drei Tage will ich dir schenken;
Doch wisse, wenn sie verstrichen, die Frist,
Eh' du zurück mir gegeben bist,
So muß er statt deiner erblassen,
Doch dir ist die Strafe erlassen."

Und er kommt zum Freunde: "Der König gebeut,
Daß ich am Kreuz mit dem Leben
Bezahle das frevelnde Streben.
Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit;
So bleib du dem König zum Pfande,
Bis ich komme zu lösen die Bande."

Und schweigend umarmt ihn der treue Freund
Und liefert sich aus dem Tyrannen;
Der andere ziehet von dannen.
Und ehe das dritte Morgenrot scheint,
Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,
Eilt heim mit sorgender Seele,
Damit er die Frist nicht verfehle.

Da gießt unendlicher Regen herab,
Von den Bergen stürzen die Quellen,
Und die Bäche, die Ströme schwellen.
Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab,
Da reißet die Brücke der Strudel herab,
Und donnernd sprengen die Wogen
Des Gewölbes krachenden Bogen.

Und trostlos irrt er an Ufers Rand:
Wie weit er auch spähet und blicket
Und die Stimme, die rufende, schicket.
Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,
Der ihn setze an das gewünschte Land,
Kein Schiffer lenket die Fähre,
Und der wilde Strom wird zum Meere.

Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,
Die Hände zu Gott erhoben:
"O hemme des Stromes Toben!
Es eilen die Stunden, im Mittag steht
Die Sonne, und wenn sie niedergeht
Und ich kann die Stadt nicht erreichen,
So muß der Freund mir erbleichen."


Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,
Und Welle auf Welle zerrinnet,
Und Stunde an Stunde entrinnet.
Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich Mut
Und wirft sich hinein in die brausende Flut
Und teilt mit gewaltigen Armen
Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.

Und gewinnt das Ufer und eilet fort
Und danket dem rettenden Gotte;
Da stürzet die raubende Rotte
Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,
Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet Mord
Und hemmet des Wanderers Eile
Mit drohend geschwungener Keule.

"Was wollt ihr?" ruft er vor Schrecken bleich,
"Ich habe nichts als mein Leben,
Das muß ich dem Könige geben!"
Und entreißt die Keule dem nächsten gleich:
"Um des Freundes willen erbarmet euch!"
Und drei mit gewaltigen Streichen
Erlegt er, die andern entweichen.

Und die Sonne versendet glühenden Brand,
Und von der unendlichen Mühe
Ermattet sinken die Kniee.
"O hast du mich gnädig aus Räubershand,
Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land,
Und soll hier verschmachtend verderben,
Und der Freund mir, der liebende, sterben!"


Und horch! da sprudelt es silberhell,
Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen,
Und stille hält er, zu lauschen;
Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,
Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,
Und freudig bückt er sich nieder
Und erfrischet die brennenden Glieder.

Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün
Und malt auf den glänzenden Matten
Der Bäume gigantische Schatten;
Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn,
Will eilenden Laufes vorüber fliehn,
Da hört er die Worte sie sagen:
"Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen."

Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,
Ihn jagen der Sorge Qualen;
Da schimmern in Abendrots Strahlen
Von ferne die Zinnen von Syrakus,
Und entgegen kommt ihm Philostratus,
Des Hauses redlicher Hüter,
Der erkennet entsetzt den Gebieter:

"Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,
So rette das eigene Leben!
Den Tod erleidet er eben.
Von Stunde zu Stunde gewartet' er
Mit hoffender Seele der Wiederkehr,
Ihm konnte den mutigen Glauben
Der Hohn des Tyrannen nicht rauben."


"Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht,
Ein Retter, willkommen erscheinen,
So soll mich der Tod ihm vereinen.
Des rühme der blut'ge Tyrann sich nicht,
Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,
Er schlachte der Opfer zweie
Und glaube an Liebe und Treue!"

Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor,
Und sieht das Kreuz schon erhöhet,
Das die Menge gaffend umstehet;
An dem Seile schon zieht man den Freund empor,
Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:
"Mich, Henker", ruft er, "erwürget!
Da bin ich, für den er gebürget!"

Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,
In den Armen liegen sich beide
Und weinen vor Schmerzen und Freude.
Da sieht man kein Auge tränenleer,
Und zum Könige bringt man die Wundermär';
Der fühlt ein menschliches Rühren,
Läßt schnell vor den Thron sie führen,

Und blicket sie lange verwundert an.
Drauf spricht er: "Es ist euch gelungen,
Ihr habt das Herz mir bezwungen;
Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn -
So nehmet auch mich zum Genossen an:
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der dritte!"

(1798)

Donnerstag, 15. Februar 2007

Flug ins Licht

Schmerz, nichts als Schmerz.
Und abendfahles Licht.
Die Treu´, die Freundschaft,
ausgelöscht durch Frevel
verrat´ne Liebe,
die das Herz ihm bricht.

Ruh, nichts als Ruh.
Und vogelfreier Flug.
Pilot im Segel,
aufgedreht zur Wolke
trotzt er der Schwere,
die er mit sich trug.

Licht, nichts als Licht.
Und Jubel überm Land.
Das Tal, die Berge,
aufgeblüht im Frühling,
duftende Sträuße,
die ein Mädchen band.

Dienstag, 13. Februar 2007

...

Dieser junge Kater ist ab heute keiner mehr!
gut 1/2 Jahr

...

Ursus Major,
genannt schwarze Bär, genannt "Teddy" ist ab heute kein Kater mehr, genau wie seine 2 Brüder!
Dabei begann alles für das Blauauge vor 7 Monaten so hoffnungsvoll:
schwarzer Bär
Nicht das es an Auslauf und Unternehmungslust mangelte.
3x 1/2jährige Kater
Hier ist "Leo", auch Simba, der Tieger, gerufen in seinem Element.
Richtfest am Katzenturm
Nein es war jetzt einfach an der Zeit meinte die Katzenkönigin!
Doro mit Lieblingskatze Januar 2007

Freitag, 5. Januar 2007

...

Oft habe ich im vergangenen Jahr das Bogenschießen nur zu Hause trainiert.
Ziel ist auch auf 18m immer das "Gold" im Zentrum der Scheibe -hier des "Spots" zu treffen.
Man schießt auf kurzen Distanzen (18m, 25m) gerne jeden Pfeil auf einen eigene Spot, um die Schäfte nicht zu beschädigen, da eine enge Trefferlage nicht selten ist.

Der Spot hat nur die inneren 5 Ringe um das Gold. Gewertet wird nur "10er" "9er" usw. bis "6er". Bereits der "5er" ist eine Fahrkarte, oder auch ein Miss.
Training daheim
Auf Distanzen bis 50m sind 3 Pfeile ein Paß, der in 2 Minuten zu schießen ist. über 50m werden je 6 Pfeile zu einem Paß, für den der Schütze dann 4 Minuten Zeit hat.

Immer gilt es das Gold, besser noch die "10", oder gar ein "X" zu erzielen.
Das "X" wird auf dem Schießzettel nur für das Treffen des innersten Zentrums der "10" notiert und gibt die Platzentscheidung bei gleichen Ringzahlen zweier Schützen.

Auf unserem Vereinsplatz in Jugenheim gelang es mir im Juli 2006
auf 70m von 60 möglichen Ringen tatsächlich 59 zu erzielen:
..70m! 70m ist weit ...........
vor allem, wenn man bedenkt, welchen Einflüssen der Pfeil beim Abschuss
und auf seinem langen Flug unterliegt:

59 Ringe auf 70m!
Stolz bin ich auf einen solchen Paß: 5 9 R i n g e !

Das darf man gerne nochmal in voller Größe anschauen:
ALLE ins Gold!  -und nur einen Ring auf 70m vergeben!
Nur ein Ring bei 6 Schuß auf 70m vergeben !
A L L E _ I M _ G O L D !
Notiert wird hier "X X 10 10 10 9" . Summe 59 Ringe.

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